Text im Virtuellen Museum Proraer Bausoldaten

„Die Kaserne ist ein zerbröckelnder Steinhaufen, deren Anblick vor allem für diejenigen heilsam sein muss, die noch immer unter Träumen von Prora leiden. Manch einer wird den Verfall gut heißen, manch einer würde die Anlage sogar gern „entsorgt“ wissen. Anderen wird der Umgang mit Prora gleichgültig sein.
In Gleichgültigkeit und Verdrängung aber besteht eine Gefahr. Inzwischen ist eine Generation herangewachsen, die mit DDR-Geschichte nicht mehr viel anzufangen weiß. Vor Ort wird die Geschichte noch immer verzerrt dargestellt. Das darf nicht schweigend hingenommen werden, denn Schweigen bedeutet Zustimmung. Auch wenn es schwer fällt: Erinnerung trägt zur Aufklärung bei. Prora ist inzwischen unter vielen Jugendlichen ein Synonym für Party und Spaß. Ihnen muss erklärt werden, was Prora vor wenigen Jahrzehnten für einen jungen Menschen bedeutet hat. Nun, wo Block V zu einer noblen Jugendherberge umgebaut wird (ein Vorgeschmack liefern die beiden erwähnten historischen Gemäuer), wird so gut wie nichts mehr erkennbar bleiben von dem grauen Betonmonster, wie es sich uns dargestellt hat.
Zwar haben wir uns auch mit dem Klubraum nicht identifizieren können, doch ist es der einzige unverwechselbare Ort, für den es eine Chance geben könnte, darin mit einer Dauerausstellung an die Bausoldaten von Prora zu erinnern. Dort hinein gehören dann auch Informationen über paramilitärische Strukturen und die Baueinheiten in der DDR im Allgemeinen sowie ein Appell zu Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit in der heutigen Gesellschaft im Besonderen.“

 

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