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Gästebuch der Proraer Bausoldaten

Datum: 29.9.2009

Uhrzeit: 9.49 Uhr

Name

Volker Zottmann

E-Mailadresse Nr.:

197

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo,
ich bin auf Ihre Seite gestoßen .
Ich war allerdings "nur" Baupionier, also kein Spatensoldat. Aber auch wir waren rückblickend die Arbeitssklaven der NVA. Nachfolgender Text steht auch bei Stayfriends.de MfG Zottmann

1970/71 wurden mir 18 Monate meines Lebens gestohlen.
NVA Torgau/Neiden, lautete meine neue Adresse ! (eine Baustelle auf freiem Acker)

Wir 450 Soldaten wurden entwürdigend "gehalten".
Und wir hatten nichts verbrochen!
Wir alle waren nur normale Grundwehrdienst Leistende!
Tägliche Schikanen und Demütigungen seitens vieler Unteroffiziere und Offiziere waren nun unsere ständigen Begleiter. Ich erlebte die NVA als Arbeitslager billigster Sklaven. Stinkende 12-Zylindertoiletten ohne Schamwand waren noch das geringste Übel. Tags oft 12-Stunden- Schichten und nachts millionen Ziegel von Hand auf dem Bahnhof Elsnigk entladen, wohlgemerkt nach Dienst... Bei 15 Grad minus im ungeheizten Mannschaftszelt Essen
fassen, oft keine 5 Minuten Zeit, dieses hinunterzuwürgen, das war unser Alltag im Winter. Alle 12 Wochen 1 x Kurzurlaub und sehr selten Ausgang!


Die dümmsten Unteroffiziere der DDR waren unsere Vorgesetzten. Ich denke besonders an unseren primitiven Hauptfeldwebel Voigt ! Nicht einmal eigene Unterwäsche wurde uns zugestanden. Bei jedem Wäschewechsel erhielt man Unterwäsche von einem fremden Rekruten. Ekelhaft und würdelos ! Als mein kranker Vater im Quedlinburger Klinikum um sein Leben rang, wurde mir nach Erteilung von Sonderurlaub dieser 5 Minuten vor Abreise ohne jede Begründung von Spieß Voigt wieder gestrichen. Und niemand hielt ihn zurück... Jeder Leser soll wissen, wie verbrecherisch und menschenverachtend Armeechef Hoffmann und seine Vasallen damals mit ihnen anvertrauten jungen Männern umgingen. So habe ich die NVA erlebt - und den Glauben an die DDR verloren. Aber, es war nicht alles schlecht !!! Das waren ja die einzigen 18 beschissenen Monate meines ganzen Lebens...


Datum: 15.9.2009

Uhrzeit: 7.58 Uhr

Name

Sebastian Kranich

E-Mailadresse Nr.:

11

Internet

http://www.erf.de/index.php?content_item=4922&node=1104

Gästebucheintrag

Radio-Bericht des ERF über die Bausoldaten-Tagung in Wittenberg (11.9.-13.9.) mit Statements von Christian Lehnert, Wolfgang Stadthaus und Peter Schicketanz unter:

http://www.erf.de/index.php?content_item=4922&node=1104


Datum: 14.9.2009

Uhrzeit: 12.45 Uhr

Name

info

E-Mailadresse Nr.:

96

Internet

http://www.kcv-leipzig.de.vu

Gästebucheintrag

info - klicke hier;

http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/


Datum: 13.9.2009

Uhrzeit: 21.35 Uhr

Name

Thomas Brösing

E-Mailadresse Nr.:

16

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo,
ich war am Wochenende zur Bausoldaten Tagung in Wittenberg. Eine sehr bereichernde Erfahrung. Das erste mal, dass ich Bausoldaten in so, na ja, relativ großer Menge gesehen habe. Wenn ich dabei auch erschreckend feststellen musste, wir werden alt Leute!
Stefan Wolter hat aus seinem neuen Buch gelesen, fand ich sehr interessant, wäre also zu empfehlen. Das Thema dabei ist aber für uns alle von größter Interesse.
Es geht um unsere gemeinsame Vergangenheit, ja ich weiß, die kennen wir alle. Ja, aber nur wir und wenn alle gestorben sind lebt der Rest weiter und weiter und weiter und dann sind wir vergessen.
Eigentlich geht mir das etwas gegen den Strich. Es ist mir dort erst richtig bewusst geworden, was mit unserer Vergangenheit in Prora getrieben wird. Wir sollen vergessen werden, nach Möglichkeit recht schnell. Wie es den Anschein macht sind diese Leute dabei recht
erfolgreich. ( und ratet mal was für Leute! )
Erfolgreich, weil wir uns dagegen nicht stark genug wehren. Mann sollte eigentlich annehmen, das wir durchaus in der Lage sein sollten etwas dagegen zu unternehmen. Man hat mir und Euch dort 542 Tage des Lebens gestohlen, uns innerlich verletzt und wir haben uns in Prora dagegen gewehrt. Warum jetzt nicht mehr? Ich spreche Euch alle an, alle die auf dieser Seite nur als lesende Gäste auftauchen und die Wenigen welche sich hier melden. Ich weiß nicht ob es Euch wirklich nicht kümmern sollte, dass in Zukunft nur noch von einem KDF Heim gesprochen wird, das die NVA grau angestrichen hat und nun als mögliche Jugendherberge dienen soll. Wollt ihr Euch nicht die Genugtuung verschaffen, dort für die Deutsche Zeitgeschichte verewigt zu werden. Man will uns aus der Geschichte tilgen, wir waren aufsässig und sind es eigentlich noch heute. Verdrängen, Bequemlichkeit, oder sich darauf berufen nicht erinnert zu werden? Welche Rechtfertigung wäre uns die Liebste, vor den Fragen der eigenen Nachfolgegeneration? Oder sagen zu können, ich habe dafür gesorgt, das wir Bausoldaten nicht unter den Teppich der Ostdeutschen Geschichte verschwinden. Entsorgen wollte man uns doch schon einmal, ich finde das reicht! Ich bin gespannt ob jemand antwortet, selbst wenn er nur schimpft, so wäre es zumindest ein Zeichen, dass ich getroffen habe, die richtige Stelle, das Herz!

Schönen Gruß auch an Stefan.


Datum: 13.9.2009

Uhrzeit: 17.04 Uhr

Name

Matthias Grimm

E-Mailadresse Nr.:

120

Internet

 

Gästebucheintrag

Meine Tochter war in Schweden zum Schüleraustasch. Von Mukran aus- na klar mit der Schweden-Fähre nach Trelleborg! Leute: mir geht es richtig gut damit!


Datum: 9.9.2009

Uhrzeit: 9.54 Uhr

Name

matthias geitel

E-Mailadresse Nr.:

38

Internet

 

Gästebucheintrag

hallo leute,

gestern hat nun endlich der bundestag die sogenannten "kriegsverräter" reabilitiert. nach 64 jahren kriegsende ist es einerseits ein guter tag fuer die wenigen noch verbliebenen
menschen,andererseits eine schande,dass es erst jetzt passiert ist.die nazis duerfen in deutschland aber schon lange wieder aufmaschieren!!

so ziehe ich meine persönlichen schluesse,wie man wohl an offizieller stelle ueber uns denkt. des weiteren wurde gestern die ehrenstätte im bendler-block fuer die gefallenen bundeswehrsoldaten eingeweiht. ueber 3000 sind es seit bestehen der bundeswehr und es werden weitere dazu kommen. afganistan ist ja auch gerade ein ernstes thema.


schön, dass wir endlich wieder mitmischen duerfen.

und merkel verbittet sich jegliche kritik.

mit "kämpferischen greussen"

matthias


Datum: 8.9.2009

Uhrzeit: 18.16 Uhr

Name

H.N.

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo Ihr,
hatte bereits angekündigt etwas aus dem Jahre 83-85 zu berichten. Zuvor aber eine kleine kurze Biografie.
Als ich 6 Jahr war, haben meine Eltern angefangen mich christlich zu erziehen (Zeugen
Jehova). Alle angenehmen Dinge, die sich ein Junge vorstellen kann, gab es über Nacht nicht mehr! Ich wurde vom Fußballverein und Gerätesportverein abgemeldet. Der Umgang mit meinen Freunden durfte nur noch heimlich statt finden. (nur mit Gleichgesinnten wurde mir erlaubt) Geburtstage, Weihnachten und alle schulischen Veranstaltungen waren tabu!! Mein Vater hat seinen Glauben mit “handfesten Argumenten“ durchgesetzt. Bei irgendwelchen geringen Verstößen wurde schnell der Gürtel gezogen und zusätzlich mit BETTAREST
bestraft. Es dauerte nicht all zu lange, das wir Geschwister von zu Hause abhauten. Als wir im Vorfeld erfahren hatten das es ein Kinderheim gibt in den Kinder untergebracht waren, deren Eltern verstorben sind (ein normales Heim ), setzten wir uns heimlich in den Zug und fuhren dort hin, gingen einfach zum Heimleiter und baten um Unterstützung. Ab diesen Tag an schien für uns wieder langsam die Sonne. Ich hatte halt etwas Pech und bin unter anderen Umständen groß geworden. Habe auch dieses nicht vergessen können. Mein Vater hat es nicht besser gewusst und aus heutiger Sicht tut er mir eigentlich etwas leid. Ich habe heute kein Hass gegen ihn auch wenn er uns unsere Kindheit vorenthalten hat und es das finsterste ist, was ich erlebt habe. Danke aber dem Kinderheim „Lindenau“ für die menschliche Wärme und Herzlichkeit. Wie jeder junge Mann musste ich auch zum Wehrdienst und weil ich nichts Anstößiges daran fand verpflichtete ich mich für 3Jahre. In jedem Land auf der Welt gibt es eine Armee die zur Landesverteidigung (z.B. der Überfall in Kuwait durch Irak) bzw. andere Zwecke eingesetzt wird. Es ist auch Weltweit gang und gebe, das um solche Objekte Zäune stehen, nicht nur dort heut auch um viele zivile Einrichtungen!
Eingezogen wurde Ich im November 82 an die Uff.Schule  in Zwickau. Ich war schon einiges gewöhnt, aber das, was mich hier erwartet hat, war krass! Sechs Monate TÄGLICH Frühsport, 3000m Lauf bzw. Kraftsport, die Witterung spielte keine Rolle. 3Wochen Zeltlager in Hartmansdorf bei minus 22°Celsius. Für Mimosen war das nicht geeignet. Nach der Ausbildung wurden wir versetzt in alle Himmelsrichtungen. Auch ich kam ans Ende der Welt nach Prora. Natürlich werden jetzt einige denken „selber Schuld“, hat er sich doch so ausgesucht! Dort angekommen wurden wir grölend begrüßt von 200 EKs deren ekelhaften Beleidigungen ich hier nicht kommentieren möchte. Es gab kein“ Kaffee und Kuchen“. In unserem Zimmer das wir bezogen wurden sämtliche Mülleimer der Kompanie entleert und an der Decke hing ein Galgen. Als Gruppenführer eingesetzt, arbeiteten wir täglich in Mukran an verschiedenen Projekten. Es gab mal angenehme Arbeiten und auch solche die stressig
waren.
Viele  haben einen guten Job gemacht, es wurde hart gearbeitet und es gab auch angenehme Seiten. Fielen Tropfen vom Himmel, haben wir uns es alle, manchmal Stunden, im Bauwagen gemütlich gemacht. Eine Goldbrand oder andere Leckerrein ließen die Karten runden, dann fröhlich ausklingen. Heut wird auf Baustellen bei Wind und sch…..Wetter gewackelt!   
Demnächst gibt es mehr über mein Einsatz als Hauptfelt. beim...


Datum: 6.9.2009

Uhrzeit: 17.36 Uhr

Name

H.N.

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

Werde mich in kürze mit ein kleinen Bericht aus der Zeit 1983-1985 melde.


Datum: 1.9.2009

Uhrzeit: 22.44 Uhr

Name

Andreas

E-Mailadresse Nr.:

keine

Internet

 

Gästebucheintrag

War gestern in Prora gewesen. Sagt mal, die Führung am KdF Modell wer macht das ? Ein ehemaliger Offizier der NVA? Über Bausoldaten hat er nicht viel erzählt.


Datum: 29.8.2009

Uhrzeit: 0.53 Uhr

Name

Die liebhaberin des Pullovermanns

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

http://www.bundestag.de/htdocs_f/index.html


Datum: 28.8.2009

Uhrzeit: 19.29 Uhr

Name

Matthes

E-Mailadresse Nr.:

138

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo Namensvetter und alle Interessierten.

Ich hatte auch nicht auf Zustimmung gehofft ;-).

Was meine Oma angeht, ist sie fehlinterpretiert worden.  " Wenn jeder vor seiner Tür fegt, wird die Straße auch sauber"-     ist keine Hoffnung sondern ein Fakt!  Diese Generation lebte nicht vom Reden und Diskutieren, sondern von eigenen Erfahrungen aus 2 Weltkriegen, Vertreibung,  Hunger, Not... Ich traue diesen (z.T grausamen) Erfahrungen der Alten in den letzten Jahren immer mehr, als manchen schöngeistigen Aufarbeitungen... Erstere überzeugen und helfen oft praktischer.
Mit der Ausrede: Ich mache nüscht, der Nachbar hat ja auch noch nicht... , geht halt nicht s weiter. Ist Erfahrung - leider überall-!

Was meinen letzten Spruch angeht, den habe ich aus ´ner Zeitung. Kommentieren will ich den nicht, passt aber gerade in die Wahlkampfzeit und manche "Diskussionen von Experten" 
Achso, er paßt so herrlich zu meinen bisherigen Spruch: 
"Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Kopf und Brett".   ;-)

Wie immer lasse ich das auch gegen mich gelten!

 Gruß Matthes  (der jetzt in den Urlaub geht)


Datum: 27.8.2009

Uhrzeit: 22.56 Uhr

Name

Andreas Pfitzner

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

Interessanter Beitrag:

http://www.jungewelt.de/2009/08-11/003.php


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