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Gästebuch der Proraer Bausoldaten

Datum: 13.1.2010

Uhrzeit: 13.13 Uhr

Name

Rainer Hendel

E-Mailadresse Nr.:

208

Internet

 

Gästebucheintrag

Hallo an alle
Ich war 1985, vom Nov. -Jan. 1986 in Prora,
4. Baukompanie, bei dem Oberindianer KC Suche
Keine Angst, bin nicht abgehauen, hatte damals Krebs, wurde im MMA Bad Saarow operiert, und dann ausgemustert.
War in der Zwischenzeit schon zweimal wieder in Prora. Ist schon erschreckend, wie einem dort alles wieder hochkommt. Aber wir haben einen großen gütigen Gott, welcher uns auch solche Dinge zum Guten werden lässt, und wenn es nur dazu diente mit den anderen Spatis zusammenzuhalten.
Viele Grüße an Jens Märker, welcher jetzt Pfarrer unserer Nachbargem. ist, und im Januar 09 sich hier verewigt hat.


Datum: 12.1.2010

Uhrzeit: 15.51 Uhr

Name

Peter M.

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

hallo tobias b.
 es stimmt schon das es nirgendwo informationen gab oder das wenn man sich welche besorgen wollte man sich verdächtig machte. NA UND!!! ich bin einfach zu einem pfarrer im dorf gegangen hab ihn gefragt,er hat mir tips gegeben und fertig.erfahren hab ich von den bausoldaten durch einen christen der den selben weg gewählt hat.
in jenem moment in dem man sich entschied bausoldat zu werden hat man (wenn nicht lange vorher ) mit der ddr abgeschlossen gehabt.denn sehr vielen wurde dadurch ja bekanntlich die zukunft verbaut.aber das wusste man,ich zumindest wusste es weil ich schon sehr lange vorher nicht mehr an das gute im sozialismus geglaubt habe.ich war damals wiederspenstig und bin es noch heute,da könnt ihr alle fragen die mich kennen.
ich habe ja gelegendlich gelesen,bausoldaten wären die vorreiter der friedlichen revolution gewesen,mag sein das es einige waren.aber lies einfach mal das gästebuch durch,die meisten die hier schreiben,sind aus glaubensgründen dahin gegangen und das hat mit revoltieren recht wenig zu tun.
das soll keine kritik sein,nur die beweggründe etwas erhellen.
und mit was es ganz und gar nichts zu tun hat,ist die aussage :*man muss wissen worauf man sich einlässt.*
einem geraden klaren menschen sind die konsequenzen egal,wenn es sich für etwas entschieden hat.

MfG

ps:ich würde nie sagen das sich manche nicht gequält gefühlt haben,egal bei welcher truppe. aber wir waren(bau) SOLDATEN denen es trotz allem noch  RELATIV gut ging.


Datum: 12.1.2010

Uhrzeit: 14.57 Uhr

Name

Tobias B.

E-Mailadresse Nr.:

01

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Gästebucheintrag

Nun möchte auch ich noch einige Gedanken zum Gästebucheintrag von „Axel“ (9.1.2010) hinzufügen.

Wie Michael weiter unten richtig schreibt, muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er bei der NVA gequält wurde, oder nicht.
Niemand sollte sich erdreisten, erlittene Qualen anzuzweifeln.
Das betrifft übrigens nicht nur die Bausoldaten. Gerade auch bei den „Alternativen” (normalen Einheiten der NVA) waren Quälereien (physisch und psychisch) an der Tagesordnung und gehörten zum System.

Nun zur Aussage, dass man wusste, auf was man sich einlässt:
Wer unter den damals angehenden Bausoldaten Glück hatte, der wurde im Vorfeld gut informiert und wusste natürlich, was ungefähr zu erwarten war. Das betraf vor allem junge Männer, die gut in einer Kirche oder anderen Glaubensgemeinschaft eingebunden waren. Wertvolle Informationen bekam man auch von „Rückkehrern“, also Spatis, die alles schon hinter sich hatten.
Aber es gab auch Bausoldaten, die im Vorfeld nicht auf diese wertvollen Informationen zugreifen konnten. Hier empfehle ich das Buch von Thomas Brösing (Der Bausoldat -
542 Tage in der Ewigkeit)
In der DDR-Öffentlichkeit gab es keine Informationen zu diesem Thema. Vorschriften und Gesetze in diesem Zusammenhang wurden wie ein Geheimnis gehütet. Jeder der sich damit beschäftigen wollte, machte sich verdächtig.
Info-Veranstaltungen, wie beispielsweise die „Alt-Neu-Treffen“, waren meist „konspirativ“ (so beschreibt das die Stasi in den Unterlagen) und fanden im ausgewählten, privaten Umfeld statt. Wer Glück und gute Beziehungen hatte, erfuhr überhaupt davon.
Offizielle Informationsveranstaltungen oder Schriftmaterial zu diesem Thema gab es nicht.


Datum: 11.1.2010

Uhrzeit: 18.05 Uhr

Name

Matthes

E-Mailadresse Nr.:

138

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Gästebucheintrag

Hallo Freunde und Skeptiker,
erst mal alle guten Wünsche für´s neue Jahr  - und ich wünsche uns ein "verlangsamtes Älterwerden" und das unsere individuelle(n) Geschichte(n) nicht vereinnahmt werden oder im politischen Nirvana versumpfen!!!

@-   schön Dich hier wieder zu treffen. Zwischenzeitlich sind meine Eltern in deine Heimatstadt gezogen. Bis Du da noch anwesend? Vielleicht können wir mal bei ´ner "Pilssuppe" alte Erinnerunmgen aufwärmen. Eine Frage: Hast du dich bei der Jahresangabe um 1 Jahr verschrieben? Ich bin am 04.11.1986  gezogen worden... Sicher- steht so in meinem Wehrpaß!


@ Axel- 
Ich weiß leider nicht wie alt du bist und welche Biographie Du hast, das könnte vielleicht Manches erklären.

-Wir (der gößte Teil) waren Realist genug um zu wissen, worauf wir uns einlassen.  Das jeder heute sehr unterschiedlich damit umgeht, ist ja hier sehr ausführlich schon erläutert worden.  Du wirst doch hoffendlich so tolerant sein???  und erlauben, dass jeder seine eigene Bewertung des Erlebten hat.

WIR ALLE HABEN ABER EBEN NICHT ---UM DES PERSÖNLICHEN VORTEILS WILLEN---  UNS ANGEPASST, DIE FAHNE IN DEN WIND GEHANGEN, MIT DEN WÖLFEN
GEHEULT... !  

 Ich zitiere mal Bettina Wegner:
.. gerade - klare Menschen, wär`n ein schönes Ziel...
Menschen ohne Rückgrat, ha`m wir schon zuviel!

Mit denen konnte , kann jeder  Staat halt Staat machen.  Mit uns ging das halt  nicht, und da ist Man(n) schon  ungeheuer stolz,  dafür auch was abbekommen zu haben!
Oberflächliche oder unüberlegte Äußerungen ändern daran nix!

Gruß Matthes


Datum: 11.1.2010

Uhrzeit: 0.22 Uhr

Name

Peter M.

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

nun michael wie du schon sagst muss es jeder für sich selbst ausmachen,ich meine das mit dem gequält.ich für mich persönlich,finde diesen ausdruck auch etwas übertrieben.ich sehe schon die augenbrauen bei einigen nach oben gehen,aber das ist nun mal meine einstellung zu den dingen.
jeder,aber auch wirklich jeder der sich für den weg des bausoldaten entschieden hat  und nicht blauäugig (oder aus anderen gründen nur an das gute im menschen geblaubt hat) durch das leben in der ddr gegangen ist,wusste doch was auf ihn zukommt.
ich habe es glaube ich schon mal weiter vorne geschrieben,das ich überrascht war ,wie wenig mir die vorgesetzten konnten.
stimmt ich war ledig ohne kinder,aber was hat das eigendlich damit zu tun ? ich denke nicht viel.du schreibst über die harte arbeit,hm. für mich war sie nicht so hart weil ich schon vorher recht hart arbeiten musste.und wenn ich keinen bock hatte (war oft der fall)hab ich eben langsam gemacht.oh ja,ich kenne auch jene die sogar die normalen arbeiter übertreffen wollten(aus welchem grund auch immer) zudenen habe ich nicht gehört,weil ich nicht dahin wollte sondern dahin musste.lieber hätte ich alten opas jeden tag 10 mal die windeln gewechselt anstatt mich dort oben anzustrengen.

ABER NUN ZU DIR AXEL !

ich finde deine aussage einfach nur dumm.du bist sicherlich nicht im osten zur schule gegangen sonst würdest du nicht so eine gequirrlte sche...e schreiben. wenn jeder so gedacht hätte wie du (so feige und nur auf das eigene wohl bedacht ) hätte es nie wiederstand gegen NAZIS ODER( MÖCHTEGERN) KOMMUNISTEN gegeben.wie hast du geschrieben man muss darauf achten worauf man sich einlässt.MENSCH ;MENSCH ich habe selten so eine egoistische aussage gelesen.
wenn jeder darauf geachtet hätte worauf er sich einlässt würdest du heute noch 60 stunden arbeiten (ohne urlaub) für 3 mal weniger kohle. denn die leute die das erreicht haben (vieleicht dein opa,oder meiner )haben nicht darauf geachtet worauf sie sich eingelassen haben.
das ist nur ein beispiel,aber ich an deiner stelle würden einmal versuchen mit dem denken zu beginnen.
um noch mal auf die bausoldaten zurück zu kommen,ich bin dahin weil ich pazifist war und bin.ich habe mit der kirche genauso viel am hut wie mit dem parteibuch,aber ich für meinen teil fand es richtig ,einen staat von dem ich nicht gehalten habe ,NICHT ZU UNTERSTÜTZEN.trotz der konsequenzen,allerdings finde ich es auch richtig das menschen die dies getan haben nicht in vergessenheit geraten.


Datum: 10.1.2010

Uhrzeit: 1.04 Uhr

Name

Michael Bosch

E-Mailadresse Nr.:

178

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Gästebucheintrag

Hallo Axel,
daß sich einige Bausoldaten als gequält bezeichnen, findest Du absolut lächerlich.
Daß jeder seelische und körperliche Belastungen bei der Armee unterschiedlich ausgesetzt war und damit umgehen konnte, und es eventuell als Qual für Ihn empfunden hat, kann doch jeder nur für sich selbst beurteilen oder?

Was ist eigentlich Deine Basis, es lächerlich zu finden?
Daß Du hier mal rein liest und selber nie in der DDR bei der Armee, Bau- oder Soldat gewesen bist?
Daß Dir nie staatliche Behörden das Leben schwer gemacht haben, als Du Dich zum Bausoldaten hast mustern lassen?
Daß Dir nach dieser Entscheidung Studiums und Berufswege verbaut wurden?
Daß Du vielleicht fast 27, Familie, kleine Kinder und über 600km von zu Hause weg, nur im Ausgang von öffentlichen Telefonen mal zu Hause anrufen konntest,  und vielleicht danach Jahre lang Probleme mit Deinen Kindern hattest, weil sie Dich erst nach Ihrer  Pubertät als Vater richtig  annehmen konnten? Wieso, weil Du zwischen Ihren 1. und 3. Lebensjahr selten wie ein Besucher zu Hause warst?
Daß Du eventuell nie Mobbing von Vorgesetzten am eigenen Leib erlebt hast?
Von welcher Alternative redest Du eigentlich??? Augen zu, Waffe in die Hand und durch? Im Ernstfall locker geschossen hättest? Einfach Gewissen ausgeschaltet, vielleicht gar nicht erst eingeschaltet?
Mit Deinen gewählten Worten gibst Du mir zu verstehen, daß Du alleine über die seelische Belastung schon hinsichtlich der Konsequenzen, die auf einen selbst und seine Familie in einer Diktatur zukommen würden, wenn man sich als Bausoldat mustern läßt, gar keine Ahnung zu scheinen hast! 
Vielleicht gibt es ja auch eine bodenständige Antwort von Dir?

PS. Wenn ich an meine Bausoldatenzeit denke, da habe ich noch den Gleisbau im Hafen Mukran im Winter 85/86 in sehr lebendiger Erinnerung, sogar teils bis unter -10°C, eisigstem Wind und Schneetreiben, gerade mal 1km vom Meer weg, Schienen einschottern oder Handstopfen mit stark vibrierenden ca. 90dB lauten Maschinen in den Händen die 30 kg
wogen, ca. 10,5-11,5h am Tag und dies tage/wochenlang mit Bahnarbeitern die im Akkord arbeiteten. Da gab es Gleisanlagen mit 24 Stück nebeneinander und weit mehr als hundert Meter lang.  Morgens 4.00 Uhr aufstehen. Was einen nicht umbringt macht einen nur hart, kam dort voll zur Geltung! Aus Glaubens- und Gewissensgründen, nicht auf Befehl auf Menschen schießen zu müssen und es mal vor meinem Schöpfer verantworten zu müssen, war es mir wert!
Michael


Datum: 9.1.2010

Uhrzeit: 20.00 Uhr

Name

Axel

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

Das sich Spatis als gequält bezeichnen, finde ich absolut lächerlich. Die Alternativen waren Euch doch bekannt und Ihr habt Euch freiwillig dagegen entschieden. Man muss im Leben immer darauf achten worauf man sich einlässt.


Datum: 24.12.2009

Uhrzeit: 11.11 Uhr

Name

Peter M.

E-Mailadresse Nr.:

 

Internet

 

Gästebucheintrag

ich wünsche euch allen,auch jenen die mich nicht besonders mögen,einen tüchtigen* weihnachtsklaus* und einen guten rutsch ins neue jahr.
da ich noch ein paar tage urlaub habe (und auch noch ein bisschen kohle)werd ich dem mistwetter entfliehen und auf die kap verden fliegen.denn 28 -30 grad sagen mir mehr zu als das hier.
 bis zum nächsten jahr ! Schwejk


Datum: 21.12.2009

Uhrzeit: 22.15 Uhr

Name

Michael Stadherr, Anja von Stein, Stefan Wolter

E-Mailadresse Nr.:

05

Internet

 

Gästebucheintrag

Besinnliche Weihnachtstage und einen fröhlichen Start ins Jahr 2010 wünscht

                                             Denk-MAL-Prora e.V.

Ein weiteres turbulentes Jahr geht zur Neige, in dem wir gegen die Verdrängung der Geschichte Proras in der DDR-Zeit und die Tilgung der Spuren der Bausoldaten kämpfen. Teilerfolge sind erzielt. Gemäß dem Spruch „Steter Tropfen höhlt den Stein“ ist inzwischen ein Bildungszentrum am Standort der größten Baueinheit der DDR in Aussicht gestellt. Wer hier wie viel zu sagen hat, bleibt allerdings unklar. Prora-Zentrum e.V. (Vorsitzende Landrätin =
Die Linke) ist nie auf uns zugegangen, derweilen werden Teile unserer Ziele sowie die Informationen dieser Plattform und damit unsere ehrenamtliche Arbeit vereinnahmt. Natürlich wurden wir auch nicht über den Beginn der Abrissarbeiten am Block informiert. Die Einladung hier wurde uns zugespielt.

2010 wollen wir eine Erinnerungstafel zur Geschichte der Bausoldaten an der ehemaligen Turnhalle anbringen lassen. Von der Stiftung „Aufarbeitung SED-Diktatur“ kam eine Absage, so ist die Mühe der Antragstellung vergebens gewesen. (Empfohlene Lektüre zu Weihnachten, die die Ablehnung verständlicher macht: Uwe Müller, Grit Hartmann: „Kader, Spitzel und Komplizen. Das gefährliche Erbe der SED-Diktatur“.)

Für die Erinnerungstafel müssen wir nun rund 500 Euro Eigenmittel aufbringen. Um Spenden, die das Projekt verwirklichen helfen, bitten wir herzlich. Ab Januar dürfen wir Spendenquittungen ausstellen. Die Namen der Sponsoren werden auf Wunsch veröffentlicht.

Kontakt: denk-mal-prora@gmx.de

Achtung, wir haben eine neue Bankverbindung:

VR Bank Main-Kinzig-Büdingen eG
Konto 170 921 6
BLZ 506 616 39

Michael Stadherr, Anja von Stein, Stefan Wolter


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